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Musik: Qualität für alle

Musik heutzutage schnell und bequem kaufen zu können, ist bei amazon und anderen Anbietern gut möglich. Leider ist allerdings die Qualität der Daten meist nicht einmal ansatzweise mit dem vergleichbar, was es auf CDs zu kaufen gibt, bzw. technisch problemlos möglich ist.

Damals

Im Gegensatz zu heute hatten früher viele Leute nur Internetverbindungen mit sehr geringen Datenübertragungsraten. Es war Ende der 90er Jahre normal, lediglich auf etwa 56kbps bei der Internetnutzung zurückgreifen zu können. Die betuchten Leute hatten ISDN und konnten durch Bündelung beider Leitungen bis zu 128kbps rausholen, wenn sie bereit waren die doppelten Verbindungsgebühren zu zahlen. Das war für die Websites dieser Zeit völlig ausreichend. Für größere Datenübertragungen war es trotzdem nicht tauglich, insofern man begrenzt Zeit oder Geld zur Verfügung hatte.

Audiodatenkompression

Alle denken sofort an MP3. Ja, dieses Kompressionsverfahren funktioniert gut, um trotz geringer Übertragungsraten Audiodaten mit Wiedergabelängen im Minutenbereich in endlicher Zeit laden zu können. Die Reduktion der Datenmenge wird dadurch erreicht, indem für das menschliche Gehör fast nicht wahrnehmbare Frequenzbereiche entfernt und schwer unterscheidbare nur ungenau gespeichert werden.

In der Spektrumanalyse eines Titels meiner Musiksammlung aus dem Jahr 2000 ist zu sehen, dass mindestens ein Viertel des hörbaren Frequenzbereichs praktisch entfernt wurde. Wenn ich den Titel anhöre ist die Qualität schlechter als das, was ein gutes analoges FM-Radio bei optimalem Empfang zu leisten vermag. Für MP3-Player von damals mit sehr wenig Speicherplatz war das ok. Es ging durch die Speicherpreise schlichtweg nicht anders.

Heute

Die begrenzenden Faktoren Speicherplatz und Datenübertragungsraten spielen heute keine primäre Rolle mehr. Keine Frage, es ist wichtig für Geräte, die Beschränkungen unterliegen, Fallbacks zur Verfügung zu stellen. Es gibt trotzdem keinen Grund für Musikläden wie amazon, Titel ausschließlich mit verlustbehafteter MP3-Datenkompression anzubieten. Wenn ich ein Musikstück digital kaufe, möchte ich mindestens das haben, was es auf einer CD gibt.

Wenn der Anbieter freundlich ist, weil er möglichst viele Kunden haben möchte, bietet er die Musikstücke in verschiedenen Formaten an, um praktisch jedem Anspruch gerecht werden zu können. So kann sich z.B. jemand, der noch ein 56kbps-Modem nutzt, den gekauften Titel gleich als stark komprimierte MP3 laden und einen Tag lang glücklich hören. Nebenbei kann ja der Download der z.B. mittels FLAC verlustfrei komprimierten Fassung über Nacht laufen, wenn es wichtig genug ist.

Man muss einfach die Freiheit haben, selbst entscheiden zu können. Die Spektrumanalyse zeigt einen Titel, den ich 2012 bei amazon gekauft habe. Für MP3 üblich sind Frequenzbereiche gleich ganz ausgeblendet, was sich bei gutem Audioequipment einfach nur schlecht anhört.

Meine Anforderungen

Ich möchte Musikstücke grundsätzlich als FLAC haben. Dabei sollte in der Datei gleich noch das Albumcover integriert und der Dateiname sinnvoll gewählt sein. Ich kann mir für meine Geräte schließlich selbst die komprimierten Version encodieren, wenn ich möchte. Da alle meine Geräte mit FLAC zurecht kommen, brauche ich das allerdings nicht mal. In der Spektrumanalyse ist ein mit FLAC enkodiertes Musikstück zu sehen. Auffällig ist, dass der Frequenzbereich von 0 bis 22 kHz komplett vorhanden ist. Diesen Unterschied höre ich und der ist mir wichtig. Ihr könnt, wenn Ihr möchtet, gern selbst den Titel Piracy von Botany Bay, den ich der Spektrumanalyse verwendet habe, mit verschiedenen Verfahren komprimiert und als FLAC bei Bandcamp anhören. Den Preis könnt Ihr beim Kauf zumindest momentan selbst festsetzen. :-) Beachtet bitte, dass die FLAC-Version sogar noch besseren Ton liefert als die Audio-CD. Die Daten sind bei gleicher Abtastrate von 44,1kHz mit 24 Bit statt wie bei einer Audio-CD üblich mit 16-Bit-Werten gespeichert.

Für wirklich Audiophile sind Versionen mit höheren Abtastraten bis zu 192kHz erforderlich. So hohe Qualitätsstufen ergeben nur bei Musikstücken Sinn, bei denen die Aufnahmetechnik absolut einwandfrei ist und der Hörer die besten Wiedergabegeräte hat, die es für Geld zu kaufen gibt. Bei solchen Anlagen kosten selbst Kabel hunderte Euro. Mir persönlich reicht 16 Bit / 44,1kHz über meine Kopfhörer von Sennheiser. Ich wollte nur aufzeigen, was es noch gibt. :-)

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